- 1.Was ist "Diazepam? und wofür wird es angewendet?
- 2.Was müssen Sie vor der Anwendung von "Diazepam? beachten?
- 2.1."Diazepam? darf nicht angewendet werden bei,
- 2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von "Diazepam? ist erforderlich bei,
- 2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
- 2.4.Woran ist bei Einnahme von "Diazepam? zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
- 3.Wie ist "Diazepam? einzunehmen?
- 3.1.Art und Dauer der Anwendung
- 3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
- 3.2.a) Behandlungsbedürftige Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände bei Erwachsenen und Jugendlichen über 14 Jahre
- 3.2.b) Behandlung von Zuständen mit erhöhter Muskelspannung Zur Anfangsbehandlung bei Erwachsenen und Jugendlichen über 14 Jahre
- 3.2.c) Zur Beruhigung und Operationsvorbereitung in Anästhesiologie und Chirurgie bzw. danach (Prämedikation/postoperative Medikation)
- 3.2.d) Bei Schlafstörungen im Zusammenhang mit akuten und chronischen Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen
- 3.2.e) Besondere Dosierungshinweise
- 3.3.Wenn Sie eine größere Menge "Diazepam? eingenommen haben, als Sie sollten
- 3.4.Wenn Sie die Einnahme von "Diazepam? vergessen haben
- 3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit "Diazepam? abgebrochen wird
- 4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
- 5.Wie ist "Diazepam? aufzubewahren?
- 6.Quelle und Bearbeitungsstand
Diazepam ABZ 10 Tabletten
Patienteninformation für "Diazepam?
1.Was ist "Diazepam? und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
"Diazepam? enthält den Wirkstoff Diazepam, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Benzodiazepine.
Benzodiazepine sind Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Krankheitszustände, die mit Unruhe- und Angstzuständen, innerer Spannung oder Schlaflosigkeit einhergehen.
Diazepam ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es?
Diazepam zum Einnehmen gibt es üblicherweise als
- Tabletten enthaltend 2 mg, 5 mg oder 10 mg Diazepam,
- Tropfen/Lösung enthaltend 10 mg Diazepam in 1 ml.
Ihr Arzt legt fest, welche Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Diazepam wird angewendet
- zur symptomatischen Behandlung von akuten und chronischen Spannungs-, Erregungs-, und Angstzuständen.
Die Anwendung von Diazepam bei behandlungsbedürftigen Schlafstörungen, die durch Angst, Spannung und Erregung bedingt sind, ist nur dann gerechtfertigt, wenn gleichzeitig tagsüber die Diazepam-Wirkungen erwünscht sind.
Hinweis:
- zur Beruhigung und Vorbereitung (Prämedikation) vor chirurgischen und diagnostischen Eingriffen bzw. danach (postoperative Medikation),
- zur Behandlung von Zuständen mit erhöhter Muskelspannung (erhöhtem Muskeltonus),
- bei Schlafstörungen im Zusammenhang mit akuten und chronischen Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen, wenn eine Sedierung auch am Tage erwünscht ist.
2.Was müssen Sie vor der Anwendung von "Diazepam? beachten?
2.1."Diazepam? darf nicht angewendet werden bei,
- bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Diazepam oder andere Benzodiazepine oder einen der sonstigen Bestandteile,
- Abhängigkeitserkrankung in der Vorgeschichte (Alkohol, Medikamente, Drogen),
- bestimmten Formen schwerer, krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis).
2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von "Diazepam? ist erforderlich bei,
- akuter Vergiftung mit Alkohol, Schlaf- und Schmerzmitteln sowie Präparaten zur Behandlung geistig-seelischer Störungen (Neuroleptika, Antidepressiva und Lithium),
- Störungen des geordneten Zusammenwirkens von Muskelgruppen (spinale und zerebellare Ataxien),
- akuter Steigerung des Augeninnendrucks (Engwinkelglaukom, Grüner Star),
- schweren Leberschäden, z.B. Gelbsucht mit Gallenstauung (cholestatischer Ikterus),
- Atemfunktionsstörungen im Schlaf (Schlafapnoe-Syndromen),
- Patienten mit hirnorganischen Veränderungen,
- Kreislauf- und Atmungsschwäche (chronisch obstruktive Ateminsuffizienz).
Bei längerer Anwendung werden Kontrollen des Blutbildes und der Leberfunktion empfohlen.
Dieses Arzneimittel enthält ein "Benzodiazepin?. Bei Verwendung von Benzodiazepinen besteht die Gefahr der Ausbildung oder Förderung einer Abhängigkeit. Bereits bei täglicher Anwendung über wenige Wochen ist die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung gegeben. Dies gilt nicht nur für den missbräuchlichen Gebrauch besonders hoher Dosen, sondern auch für den therapeutischen Dosisbereich. Um diese Gefahr so klein wie möglich zu halten, wird Ihnen geraten, die folgenden Hinweise genau zu beachten:
- Benzodiazepine sind allein zur Behandlung krankhafter Zustände geschaffen worden und dürfen nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
- Spätestens nach 4-wöchiger Anwendung soll der Arzt entscheiden, ob eine Behandlung weitergeführt werden muss. Eine ununterbrochene, längerfristige Anwendung sollte vermieden werden, da sie zur Abhängigkeit führen kann. Bei einer Anwendung ohne ärztliche Anweisung verringert sich die Chance, Ihnen mit diesen Arzneimitteln zu helfen.
- Erhöhen Sie auf keinen Fall die vom Arzt vorgeschriebene Dosis, auch dann nicht, wenn die Wirkung nachlässt. Durch eigenmächtige Dosissteigerung wird die gezielte Behandlung erschwert.
- Bei Absetzen nach längerem Gebrauch können - oft mit Verzögerungen von einigen Tagen - Unruhe, Angstzustände und Schlaflosigkeit auftreten. Diese Absetzerscheinungen verschwinden im Allgemeinen nach 2 bis 3 Wochen.
- Wenn Sie derzeit oder früher einmal abhängig von Alkohol, Arzneimitteln oder Drogen sind bzw. waren, dürfen Sie Benzodiazepine nicht anwenden; seltene, nur vom Arzt zu beurteilende Situationen ausgenommen. Machen Sie Ihren Arzt auf diesen Umstand aufmerksam.
- Wenden Sie Benzodiazepine enthaltende Arzneimittel nie an, weil sie "anderen so gut geholfen haben? und geben Sie diese Arzneimittel nie an andere weiter.
Hinweis zu sonstigen Bestandteilen:
Arzneimittel zum Einnehmen können verschiedene Zuckerarten enthalten. Bitte nehmen Sie diese daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Lösungen/Tropfen können Alkohol (Ethanol) enthalten.
2.2.a) Kinder
Neugeborene und Säuglinge bis zum Alter von 6 Monaten sind von der Behandlung mit diesem Arzneimittel auszuschließen. Ausnahmen sind möglich für Behandlungen aus zwingendem Grund bei Anwendung unter Krankenhausbedingungen.
Eine Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren mit "Diazepam? sollte nur bei zwingender Indikation erfolgen.
2.2.b) Ältere Patienten
Bei älteren oder geschwächten Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche (chronisch obstruktive Ateminsuffizienz) sowie eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist Vorsicht geboten (Dosierungsanleitung beachten!).
Wenn Ihre Leberfunktion gestört bzw. Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, wird Ihr Arzt Ihre Dosierung anpassen.
Wegen der ausgeprägten muskelerschlaffenden Wirkung von "Diazepam? ist insbesondere bei älteren Patienten Vorsicht (Sturzgefahr!) geboten.
2.2.c) Schwangerschaft
In der Schwangerschaft sollten Sie "Diazepam? nur in Ausnahmefällen aus zwingenden Gründen anwenden. Wenn Sie während der Behandlung mit "Diazepam? schwanger werden oder vermuten, dass Sie schwanger sind, teilen Sie dies bitte umgehend Ihrem Arzt mit.
Eine längerfristige Einnahme von "Diazepam? in der Schwangerschaft kann zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen. Die Verabreichung größerer Dosen vor oder unter der Geburt kann beim Säugling eine erniedrigte Körpertemperatur, Atemdämpfung, herabgesetzte Muskelspannung und Trinkschwäche (sog. "Floppy-Infant-Syndrom?) hervorrufen.
2.2.d) Stillzeit
Während der Stillzeit sollten Sie "Diazepam? nicht anwenden, da Diazepam, der Wirkstoff in "Diazepam?, und seine Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen. Ist die Behandlung unausweichlich, sollte abgestillt werden.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Daher sollten Sie das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten ganz, zumindest jedoch während der ersten Tage der Behandlung unterlassen. Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer auf das Nervensystem einwirkender Arzneimittel kann es zur gegenseitigen Verstärkung der Wirkungen kommen. Zu diesen Arzneimitteln gehören z.B. Präparate zur Behandlung geistig-seelischer Störungen (Psychopharmaka), Schlafmittel, teils auch Schmerzmittel, Narkosemittel oder auch bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Allergien oder Erkältungen (Antihistaminika).
Die Wirkung von Arzneimitteln, die die Muskelspannung herabsetzen (Muskelrelaxanzien), kann verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Cimetidin oder Omeprazol (Arzneimittel zur Behandlung von z.B. Magengeschwüren) oder Disulfiram (Arzneimittel zur Alkoholentzugsbehandlung) kann die Wirkung von "Diazepam? verstärkt und verlängert werden.
Bei Rauchern kann die Ausscheidung von Diazepam beschleunigt werden.
Theophyllin (Arzneimittel zur Behandlung von z.B. Asthma) hebt in niedriger Dosierung die durch "Diazepam? bewirkte Beruhigung auf.
"Diazepam? kann die Wirkung von Levodopa (Arzneimittel zur Behandlung der Schüttellähmung [Parkinson?sche Krankheit]) hemmen.
In seltenen Fällen kann durch "Diazepam? der Stoffwechselabbau von Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsien) gehemmt und dessen Wirkung verstärkt werden. Phenobarbital und Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung epileptischer Anfälle) können den Stoffwechselabbau von "Diazepam? beschleunigen.
Bei Patienten, die unter Dauerbehandlung mit anderen Arzneimitteln stehen, wie z.B. bestimmte Arzneimittel gegen zu hohen Blutdruck (zentral wirksame Antihypertonika, Beta-Rezeptorenblocker), blutgerinnungshemmende Mittel und Mittel zur Stärkung der Herzkraft (herzwirksame Glykoside) sind Art und Umfang von Wechselwirkungen nicht vorhersehbar. Daher ist bei gleichzeitiger Einnahme des Präparates, insbesondere zu Beginn der Behandlung, besondere Vorsicht geboten. Teilen Sie Ihrem behandelnden Arzt mit, wenn Sie solche Dauerbehandlungen erhalten.
Aufgrund langsamer Ausscheidung von Diazepam aus dem Körper müssen Sie auch nach Beenden der Behandlung mit "Diazepam? noch mit möglichen Wechselwirkungen rechnen.
2.4.Woran ist bei Einnahme von "Diazepam? zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Meiden Sie während der Behandlung mit "Diazepam? den Konsum von Alkohol, da durch Alkohol die Wirkung von "Diazepam? in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird.
3.Wie ist "Diazepam? einzunehmen?
Die folgenden Angaben gelten, so weit Ihnen Ihr Arzt "Diazepam? nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da "Diazepam? sonst nicht richtig wirken kann!
Die Dosierung richtet sich nach der individuellen Reaktionslage, Alter und Gewicht des Patienten sowie Art und Schwere des Krankheitsbildes. Hierbei gilt der Grundsatz, die Dosis so gering und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich zu halten.
3.1.Art und Dauer der Anwendung
Nehmen Sie die Tabletten unabhängig von den Mahlzeiten, unzerkaut, mit ausreichend Flüssigkeit ein. Die Tabletten sind üblicherweise teilbar.
Tropfen zum Einnehmen sollten unverdünnt (da es zusammen mit Flüssigkeiten zur Ausfällung des Wirkstoffs kommen kann) oder mit etwas Wasser verdünnt vor oder einige Zeit nach den Mahlzeiten eingenommen werden.
Bei ambulanter Behandlung von Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen sollten Sie "Diazepam? hauptsächlich abends einnehmen.
Abends sollten Sie "Diazepam? ca. ½ Stunde vor dem Schlafengehen und nicht auf vollen Magen einnehmen, da sonst mit verzögertem Wirkungseintritt und - abhängig von der Schlafdauer - mit verstärkten Nachwirkungen (z.B. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen) am nächsten Morgen gerechnet werden muss.
Bei der stationären Behandlung von Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen sowie bei der Behandlung von Zuständen mit erhöhter Muskelspannung sollten Sie "Diazepam? über den Tag verteilt unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen.
Über die Dauer der Einnahme entscheidet der Arzt je nach Art und Schwere des Krankheitsbildes.
Bei akuten Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen sollten Sie die Einnahme von "Diazepam? auf einzelne Gaben oder wenige Tage beschränken.
Bei chronischen Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen richtet sich die Dauer der Einnahme nach dem Verlauf. Nach 2-wöchiger täglicher Einnahme sollte vom Arzt durch eine schrittweise Verringerung der Dosis geklärt werden, ob eine weitere Behandlung mit "Diazepam? angezeigt ist. Jedoch sollten Sie auch bei chronischen Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen "Diazepam? nicht länger als 4 Wochen anwenden.
Bei längerer Anwendungsdauer (länger als 1 Woche) sollte beim Absetzen von "Diazepam? die Dosis schrittweise verringert werden. Hierbei müssen Sie mit dem Auftreten möglicher Absetzphänomene rechnen (siehe unter 3.5 "Auswirkungen, wenn die Behandlung mit "Diazepam? abgebrochen wird").
Zur Vorbereitung von chirurgischen oder diagnostischen Eingriffen sowie zur Behandlung von Zuständen mit erhöhter Muskelspannung wird das Arzneimittel im Allgemeinen kurzfristiger angewendet.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von "Diazepam? zu stark oder zu schwach ist.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
3.2.a) Behandlungsbedürftige Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände bei Erwachsenen und Jugendlichen über 14 Jahre
3.2.a.1.Behandlung außerhalb des Krankenhauses
Zu Beginn der Behandlung wird eine Tagesgesamt-Dosis von 4 bis 5 mg Diazepam empfohlen: 2-mal täglich 2 mg oder 1-mal täglich 5 mg Diazepam.
Wenn bei dieser Dosierung die gewünschten Wirkungen nicht erzielt werden können, kann die Dosis vom Arzt bis auf 8 bis 10 mg Diazepam pro Tag gesteigert werden. Der Schwerpunkt der Behandlung ist in der Regel auf den Abend zu legen.
Höhere Dosierungen sind nur in seltenen Fällen notwendig (z.B. psychiatrische und neurologische Erkrankungen) und erfolgen in der Regel nur im Krankenhaus.
3.2.a.2.Stationäre Behandlung
Bei schweren Spannungs-, Erregungs-, Angst- und Unruhezuständen kann die Dosis schrittweise auf 3- bis 6-mal täglich 10 mg (entsprechend 30 bis 60 mg Diazepam pro Tag) gesteigert werden.
3.2.b) Behandlung von Zuständen mit erhöhter Muskelspannung Zur Anfangsbehandlung bei Erwachsenen und Jugendlichen über 14 Jahre
Nehmen Sie zu Beginn der Behandlung 2- bis 4-mal täglich 5 mg (entsprechend 10 bis 20 mg Diazepam pro Tag) ein. Zur Fortsetzung der Behandlung genügt 1- bis 2-mal täglich 5 mg (entsprechend 5 bis 10 mg Diazepam pro Tag).
3.2.c) Zur Beruhigung und Operationsvorbereitung in Anästhesiologie und Chirurgie bzw. danach (Prämedikation/postoperative Medikation)
3.2.c.1.Am Vorabend der Operation
Erwachsene erhalten 10 bis 20 mg Diazepam.
3.2.c.2.Nach der Operation
Erwachsene erhalten 5 bis 10 mg Diazepam, ggf. ist eine Wiederholung möglich.
3.2.d) Bei Schlafstörungen im Zusammenhang mit akuten und chronischen Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen
Erwachsene erhalten im Allgemeinen 5 bis 10 mg Diazepam zur Nacht.
3.2.e) Besondere Dosierungshinweise
Ältere oder geschwächte Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche sowie gestörter Leber- oder Nierenfunktion sowie Kinder über 7 Jahre und Jugendliche bis 14 Jahre erhalten in der Regel die Hälfte der oben angegebenen Tagesdosierung, d. h. anfangs 2,5 mg bis maximal 5 mg Diazepam. (Hierfür stehen gegebenenfalls niedrig dosierbare Tropfen/Lösungen zur Verfügung.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge "Diazepam? eingenommen haben, als Sie sollten
Im Falle einer Überdosierung ist der Arzt um Rat zu fragen. Unabhängig davon können Sie versuchen, durch ein erzwungenes Erbrechen den Mageninhalt zu entleeren. Bei jeder Beurteilung einer Vergiftung sollte an das Vorliegen einer Mehrfach-Vergiftung durch mögliche Einnahme/Anwendung mehrerer Arzneimittel gedacht werden.
Die Symptome einer Überdosierung treten verstärkt unter dem Einfluss von Alkohol und anderen auf das Gehirn dämpfend wirkenden Mitteln auf.
Symptome einer Überdosierung und erforderliche Maßnahmen: Symptome leichter Überdosierung können z.B. Verwirrtheit, Schläfrigkeit, Gang- und Bewegungsstörungen, undeutliches Sprechen, Blutdruckabfall, Muskelschwäche sein. Treten solche Krankheitszeichen in Erscheinung, ist umgehend ein Arzt zu informieren, der über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen entscheidet.
In Fällen hochgradiger Vergiftung kann es zu einer zentralen Verminderung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktionen mit blau-roter Färbung von Haut und Schleimhaut, Bewusstlosigkeit bis hin zum Atemstillstand oder Herzstillstand kommen. In solchen Fällen ist eine Intensivüberwachung notwendig!
In der Abklingphase können hochgradige Erregungszustände vorkommen.
3.4.Wenn Sie die Einnahme von "Diazepam? vergessen haben
Nehmen Sie zum nächsten vorgesehenen Zeitpunkt die verordnete Dosis ein, jedoch keinesfalls die doppelte Menge.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit "Diazepam? abgebrochen wird
Sollten Sie die Behandlung unterbrechen wollen, besprechen Sie dies vorher mit Ihrem Arzt. Beenden Sie nicht eigenmächtig ohne ärztliche Beratung die medikamentöse Behandlung. Sie können damit den Therapieerfolg gefährden.
Durch plötzliches Absetzen des Arzneimittels nach längerer täglicher Einnahme können nach ca. 2 bis 4 Tagen Schlaflosigkeit und vermehrtes Träumen auftreten. Angst, Spannungszustände sowie Erregung und innere Unruhe können sich verstärkt wieder einstellen. Das Erscheinungsbild kann sich in Zittern und Schwitzen äußern und sich bis zu bedrohlichen körperlichen (z.B. Krampfanfälle) und seelischen Reaktionen wie symptomatischen Psychosen (z.B. Entzugsdelir) steigern.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann "Diazepam? Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
4.1.a) Häufig
Unerwünscht starke Beruhigung am Tage sowie Müdigkeit (Schläfrigkeit, Mattigkeit, Benommenheit, verlängerte Reaktionszeit), Schwindelgefühl, Gang- und Bewegungsstörungen, Kopfschmerzen, Verwirrtheit; außerdem können zeitlich begrenzte Gedächtnislücken nach Einnahme von Diazepam auftreten.
Am Morgen nach der abendlichen Verabreichung können Konzentrationsstörungen und Restmüdigkeit die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.
Wegen der ausgeprägten muskelerschlaffenden Wirkung von "Diazepam? ist insbesondere bei älteren Patienten Vorsicht (Sturzgefahr!) geboten.
4.1.b) Selten
Es kommt zu Magen-Darm-Störungen (Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchbeschwerden, Verstopfung, Durchfall), Gelbsucht, Harnverhaltung, Stimmritzenkrampf, Brustschmerzen, Blutdruckabfall, Verlangsamung des Herzschlages, Niedergeschlagenheit (Depression), Abnahme des geschlechtlichen Bedürfnisses und bei Frauen zu Störungen der Regelblutung, Appetitzunahme, Mundtrockenheit, allergischen Hautveränderungen (wie z.B. Juckreiz, Hautrötung, Hautausschlag) sowie Atmungsdämpfung.
Die atemdämpfende Wirkung kann bei bestehender Atemnot durch verengte Atemwege und bei Patienten mit Hirnschädigungen verstärkt in Erscheinung treten. Dies ist besonders bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen auf das Gehirn wirkenden Medikamenten zu beachten.
Bei mehrtägiger Verabreichung des Arzneimittels in sehr hoher Dosierung kann es zu kolikartigen Bauchschmerzen und Durchfall kommen.
In hoher Dosierung und bei längerer Einnahme von "Diazepam? können vorübergehende Störungen wie verlangsamtes oder undeutliches Sprechen, Sehstörungen (Doppelbilder, verschwommenes Sehen, Augenzittern), Bewegungs- und Gangunsicherheit auftreten.
Bei längerer oder wiederholter Einnahme von "Diazepam? kann es zur Abnahme der Wirkung (sog. Toleranzentwicklung) kommen.
Bei Patienten mit vorbestehender depressiver Erkrankung können depressive Verstimmungen verstärkt werden.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass Sinnesstörungen (Halluzinationen) auftreten oder eine Wirkungsumkehr ("paradoxe Reaktionen?), wie z.B. akute Erregungszustände, Angst, Suizidalität (Selbstmordneigung), Schlafstörungen, Wutanfälle oder vermehrte Muskelkrämpfe, eintritt.
Absetzphänomene: siehe Abschnitt 3.5.
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Sollten Sie eine oder mehrere der oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen entscheiden kann. Nebenwirkungen bilden sich im Allgemeinen nach Verringerung der Dosis zurück und lassen sich in der Regel durch sorgfältige und individuelle Einstellung der Tagesdosen vermeiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.Wie ist "Diazepam? aufzubewahren?
Lagern Sie Arzneimittel bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf, so weit der Hersteller keine anderen Angaben macht.
Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Bitte beachten Sie bei Lösungen/Tropfen den Hinweis des Herstellers auf Haltbarkeit nach Anbruch!
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser und sollte nicht im Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
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